Gerade fiel mal wieder in einem Weltuntergangsszenario folgender Satz:
"Das wäre eine Katastrophe biblischen Ausmaßes."
Und schon ploppen Fragezeichen über meinem Kopf auf...
Ja, mir ist natürlich klar, was dieser Aphorismus ausdrücken möchte: Dass die Katastrophen aus der Bibel wie ein Kindergeburtstag im Vergleich zu <hier bitte eine beliebige Zerstörung unserer Zivilisation einsetzen> aussehen werden.
Mein krudes und von der salzigen Meerluft berauschtes Gehirn fragt sich aber, ob jemand die Ironie hinter dieser häufig genutzten Redewendung sieht.
Ich bin kein Historiker und zu einer Zeit zur Schule gegangen, als der Geschichtsunterricht aus griechischer und römischer Antike, Sozialisation im Mittelalter, der Industrialisierung und dem Dritten Reich bestand.
Aber ich meine mich düster zu erinnern, dass im Namen des Christentums und der Verbreitung und Erzwingung der Einhaltung des göttlichen Wortes über Jahrhunderte Leid, Tod, Verwüstung und massive Veränderungen bis hin zur Vernichtung von Zivilisationen über die Menschen gebracht wurden.
Kreuzzüge, Hexenverfolgung, Inquisition... die Kirche wusste schon immer wie man feiert...
Also, wenn ich es mal genau nehme, dann haben wir die Katastrophe biblischen Ausmaßes bereits mehrfach erlebt, oder?
Immerhin hat es Millionen Tote im Namen der Kirche und der heiligen Schrift gegeben...
Just my two cents... und nach folgendem Disclaimer belass ich es auch dabei:
So, und bevor es jetzt zu Empörung und Buh-Rufen kommt oder jemand über seine verletzten religiösen Gefühle weint:
Mir ist völlig bewusst, dass es eine polemische und auch teilweise sehr einseitige Sichtweise ist.
Mir geht es darum, über die Redewendungen nachzudenken, die sich immer wieder in unseren Alltag schleichen und einfach mal ein anderes Schlaglicht auf die Dinge zu werfen.
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