Samstag, 28. September 2013

Heide Park

Tl;dr: Bester! Tag! Ever! Okay: Einer der besten Tage ever ;)

Und nun zum Lagebericht:
Ich habe Höhenangst. So richtig echte und nicht wegdiskutierbare Höhenangst.
Seit einigen Jahren stelle ich mich dieser Angst immer wieder, so war ich zum Beispiel auf dem Tetraeder in Bottrop oder vor Kurzem auf dem Gasometer in Oberhausen.
Zusätzlich dazu liebe ich aber Achterbahnen! Dieses Auf und Ab, der (teilweise fast freie) Fall, die Schrauben, die Loopings, die Beschleunigung... der Bammel wenn meine Höhenangst mit mir redet... Großartig! Adrenalin und Endorphine sind ein fantastischer Cocktail im Blut :D
Also haben wir Mitte August das Phantasialand als Warm Up aufgesucht und waren dann diesen Donnerstag im Heide Park Soltau. Den Teaser gabs ja schon, aber da wir im Anschluss noch shoppen waren, war ich einfach zu tot, um irgendwas sinnvolles zu schreiben.



Nun denn, den Tag begonnen haben wir mit der schnellsten Attraktion: Dem Heide Park Express! Unglaubliche 10km/h (fast) bei 6 Minuten Fahrtzeit... unbelievable!
Aber zumindest konnten wir uns so einen groben Plan machen, wo wir zuerst hin möchten (Zitat: Alter! Die Fallen in eine Maul!"), was wir nicht brauchen ("Fahren die Tretboot???") was auf jeden Fall sein muss ("Gnihihihi, die Schreie hör ich bis hier hin...") und wofür wir uns Mut antrinken müssten ("Free-Fall-tow-wer!")



So war dann wirklich relativ schnell klar, dass wir auf die Krake wollen, der, ich zitiere: "Einzige Dive-Coaster Deutschlands".
Funfact: 12 Millionen Euro hat der Bau gekostet.
Da wir Ende September, an einem anfangs noch regnerischen Tag im Park waren, war es leer. Extrem leer. Anstehen? Kannten wir nicht ;)
Also rein in die Krake und diskutiert, wo wir sitzen wollen. Denn dieses Schmuckstück einer Achterbahn lässt einen nicht nur 41m in die Tiefe fallen... man hängt vorher noch drei Sekunden in der Luft:
Neben mir saß ein Püppchen, dass schon beim Hinsetzen angefangen hat zu hyperventilieren. 
Als die Bügel sich schlossen, hatte sie die erste Panikattacke. 
Aber runter wollte sie auch nicht... Als der Wagen anfuhr und wir uns langsam in eine echt bequeme Rückenlage begaben schrie sie das erste Mal. 
Als wir dann am Scheitelpunkt angekommen waren, ihn überschritten und die Bahn uns die beeindruckende Aussicht auf das Maul genießen ließ, setzte sie nochmal eins drauf.  
Und als der Wagen dann "fiel" und ich meinen üblichen Achterbahn-Lachflash bekam, hörte sie auf zu schreien, weil sie keine Luft mehr hatte. 
Das arme Mädel.
Aber ich hatte so unglaublich viel Spaß auf dem Ding :D 
Vollgepumpt mit Adrenalin haben wir dann den Herrn Schtewe, der es nicht so mit der Beschleunigung beim Fallen hat, eingesammelt und sind zur Entspannung in die Gruselattraktion "Die Krake lebt" gegangen. Dunkle Gänge, Germanistikstudenten in Kostümen die einen erschrecken... Herrlich :) 
Und natürlich hatten wir auch hier wieder kreischende Weiber in der Gruppe, von denen immer ein: "AHHH ich geh nicht vor, ich geh nicht vor!!!" zu hören war.
Mürbchen! *ggg*


Als nächstes sind wir dann Richtung "Transselvanien", wo wir schon von Weitem die Schreie des Freefall-Towers "Scream" hören konnten. Ich möchte an dieser Stelle noch mal an meine Höhenangst erinnern. Herr Schtewe war sofort aus dem Rennen, genauso wie die incredible Senta... also blieben noch Gunnar, Fabian und ich übrig.
Da Gunnar und ich uns gegenseitig erst Mut machen mussten, hat Fabian Runde 1 auf dem Ding alleine hinter sich gebracht.
Und weil wir beide nicht wie Pussys aussehen wollten sind wir rauf auf das Ding.
Erwähnte ich meine Höhenangst? Rechts stehen die technischen Daten... 71m Fallhöhe... 2 Sekunden freier Fall... vorher 8 Sekunden Landschaftsbegutachtung. Als wir unten standen hab ich zum Glück die Sekunden gezählt, die das Ding oben hängt, so wusste ich, wann ich anfangen muss zu beten. Und ich muss wirklich zugegeben: Das Hochfahren und oben stehen war die Hölle für mich! Und die erste Sekunde freier Fall hat ernsthafte Spuren in meiner Spiritualität hinterlassen *gg* und dann kam, wer hätte es gedacht, mein Achterbahn-Lachflash!
Senti und Herr Schtewe waren so lieb Fotos von uns zu machen:




Mit wackeligen Knien ging es dann direkt weiter zur Schweizer Bobbahn, von der ich irgendwie den
fehlgeleiteten Eindruck hatte, das wäre nur so eine langsame "60+" Attraktion. Herr Schtewe hat sich also mit mir in einen der Bobs gekuschelt und los gingen die Witze über Renterattraktionen. Zitat ich: "Haha, nach dem Scream kann mich nichts mehr schocken."
Im Verhältnis zum Scream war die Bobbahn luschig und eine 60+ Geschichte. Aber zwei Erwachsene in einem Bob, der wie eine Bob fährt, sich wie ein Bob verhält, aber kein Bob sondern eine Achterbahn ist, ist nicht ganz trivial. Also hatte ich nach ca. 3 Sekunden einen neuen Lachflash  der so ansteckend war, das Herr Schtewe wie blöd mit giggern musste :D



Dann gabs eine kurze Mittagspause mit nicht ganz so gutem Essen (Reisetabletten rocken!) und ein Test auf der Big Loop, ob wir uns weiter auf Attraktionen wagen können. Auch hier hatte ich das Vergnügen der Begleitung durch Herrn Schtewe und so konnten wir zusammen giggern und lachen :D
Ich liebe Achterbahnen wirklich, wirklich, wirklich!
Die Loopingbahn war richtig nett. Nichts besonderes, aber völlig okay, um nach dem Essen den Magen zu testen. Der Plan war, zu Schluss auf die große Schwester der Big Loop zu gehen, aber hier kann ich schon mal vorgreifen, dass die Zeit nicht gereicht hat.






Und weiter ging es zur Hauptattraktion: Colossos!
Ich kann nicht viel über diese Bahn schreiben, da ich mit nichts ausdrücken kann, wie viel extremen und unglaublichen Spaß ich hatte!
Der Fall zu Beginn, das Auf und Ab, dass einen aus den Sitzen hebt, meine Lachflashs *fg*... ich liebe dieses Ding einfach! Also von mir aus hätte ich bis zum Feierabend mit dem Ding fahren können... Aber wir hatte ja noch einiges vor und da wir nur knappe 6 Stunden (inklusive Mittagspause) hatten, musste ich mich leider viel zu schnell von meinem neuen Freund trennen. Er fehlt mir ein bisschen.






Nachdem ich mich von meinem neuen besten Freund verabschiedet hatte, machten wir uns auf die Suche nach der entspannendsten Achterbahn im Heide Park: Dem Grottenolm Grottenblitz!

Der 70er Jahre Charme dieser Bahn war wirklich unglaublich, aber auf dem Weg dorthin, mussten wir noch eine Runde Mountain Rafting machen.
Das Bergquellwasser war schon dezent eklig, und irgendwie sind wir alle viel nasser geworden als gehofft. Aber wir hatten trotzdem richtig Spaß in dem Ding :D Wir haben auch wirklich versucht ein cooles Gruppenfoto zu bekommen, aber das blöde Raft hat sich just in dem Moment ungünstig gedreht. Schade, aber nicht zu ändern...
Also ging es weiter zum Grottenblitz und damit zur Entspannung. Ich will euch hier die technischen Daten auch nicht wirklich vorenthalten, aber das Ding war einfach so unspektakulär, dass ich es lasse.
Ich spule am besten direkt vor zur Desert Race, einer schnelleren Akttraktion, mit der wir im Anschluss gefahren sind.
Wir dachten uns "Och vor der Wildwasserbahn noch ne normale Achterbahn und dann nochmal Krake und nach Hause..." Senta war die einzige, die mit ihrem untrüglichen Gespür lieber Fotos machen wollte. Wir warteten also kurz darauf, auf die Bahn zu können und unterhielten uns über Colossos. Ich drehte mich nur mal kurz zu Senti um, winkte fröhlich in die Kamera, als plötzlich alle Gespräche abrupt aufhörten.
Mitten im Satz.
Stattdessen hörte ich kreischende Menschen. Ich drehte mich also wieder um und sah... nichts. Nur einen Wagen der durch ein paar Kurven fuhr. Dann drehte sich das Thema des wieder aufkommenden Gespräches um Katapulte und Flugzeugträger. Also habe ich den nächsten Start mit Argusaugen beobachten... und BÄM die wurden mit einem Katapult abgeschossen.
Einem Ka-ta-pult!!!
Ich bin fast irre geworden vor Freude!!! Herr Schtewe und die anderen beiden sahen nicht ganz so glücklich aus...
Also rein in den Wagen, aufrechte Sitzhaltung, auf das grüne Lämpchen warten, gut festhalten und WUUUUUUUUUUSCH!!! Dann mein Lachflash, der die gesamte Bahn unterhalten hat, ein bisschen Händchenhalten beim Herrn Schtewe und schon hatte ich eine weitere Favoritenbahn. Und ich dachte, für sowas müsste ich nach Eurodisney :D
Den Männern ging es nicht wirklich gut auf der Bahn, mir hingegen schon. Ich muss aber dazu sagen, dass der Free-Fall-Tower mich für alles weitere abgehärtet hat. Irgendwann gibt das Gehirn einfach auf und erhält den Betrieb meckerfrei aufrecht.
Zum vorläufigen Abschluss sind wir dann noch eine Runde Wildwasserbahn gefahren. Und ich wollte so richtig nass werden!
Also bin ich mit Herrn Schtewe in einen Baumstamm und habe auf dem Weg nach Oben Fabian
und Gunnar fiese Sachen zugerufen (gnihihihi). Dann ein kurzer Plausch mit den Leuten im Stamm hinter uns und schon ging es wieder auf einem Band nach noch weiter Oben, bevor es ziemlich steil und ziemlich schnell nach unten ging.
Ich sags mal so: Ja, ich war nass. Sehr nass. Und ich hatte einen Riesenspaß dabei!



Und wie wird man in einem Freizeitpark voller Achterbahnen am schnellsten wieder trocken? Richtig! Indem man nasse Juvis zweimal mit der Krake fahren lässt :D
Leider war es danach schon 17 Uhr und damit Feierabend. Auf dem Rückweg gabs noch einen HotDog und ein Abschiedsfoto.


Ich liebe Achterbahnen!



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